Helmut Claß

deutscher ev. Theologe; Bischof der Ev. Landeskirche Württ. 1969-1979; Ratsvors. der Ev. Kirche in Deutschland 1973-1979

* 1. Juli 1913 Geislingen/Steige

† 4. November 1998 Herrenberg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 06/1999

vom 1. Februar 1999 (st)

Herkunft

Helmut Claß war der Sohn eines Oberstudiendirektors und wuchs in einem pietistisch geprägten Elternhaus auf.

Ausbildung

Nach dem Besuch der Zeppelin-Oberschule in Stuttgart absolvierte er die Kirchliche Hochschule in Bethel, wo Friedrich von Bodelschwingh zu seinen Lehrern gehörte und großen Einfluß auf den jungen Theologen gewann. Weitere theologische Studien trieb C. an den Universitäten Marburg und Tübingen. In Marburg war es Rudolf Bultmann, dessen präzises Bemühen um die Auslegung der Bibeltexte ihn tief beeindruckte, in Tübingen öffnete ihm Karl Heim den Blick für die engen Bezüge zwischen Psychologie, Philosophie, Medizin und Theologie. Ähnlich wichtig wurde ihm auch die Begegnung mit Karl Barth.

Wirken

1936 übernahm C. als Vikar seinen ersten Gemeindedienst. Nach dem zweiten Examen wurde er 1939 dritter Stadtpfarrer an der Kilianskirche in Heilbronn, wurde dann aber noch im selben Jahr zur Wehrmacht einberufen. Nach Kriegsdienst und langer russischer Gefangenschaft konnte er erst 1949 seine seelsorgerliche Tätigkeit wieder aufnehmen.

Von 1949 bis 1958 war C. Jugendpfarrer der württ. Landeskirche. Daneben erfüllte er Lehraufträge an ...